Solarenergie als Schlüssel für einen gesunden Planeten - Energieautonom Skip to main content
Es ist noch nicht zu spät

“Global Energy System based on 100% renewable Energy”. Diese Modellierungsstudie der finnischen Studie der finnischen Universität Lappeenranta und der Energy Watch Group simulierte eine vollständige, weltweite Energiewende in den Bereichen Strom, Wärme, Verkehr und Meerwasserentsalzung bis zum Jahr 2050. Dabei für die Welt in 145 Klein- und neun Großregionen untergliedert und der jeweilige stündliche Energieverbrauch auf Fünfjahreszeiträume hochgerechnet. Auf Basis der primär vorhandenen erneuerbaren Energiequellen wurde in weiterer Folge für jede Region ein optimaler Technologiemix als Annahme zugrunde gelegt.  Das Ergebnis: mit 69% „Marktanteil“ ist Solarenergie der absolute Spitzenreiter im erneuerbaren Energiesektor (Windkraft 18%).Bereits mit den derzeit verfügbaren Technologien ist eine Wende hin zu 100 Prozent sauberer, erneuerbarer Energie nicht nur möglich, sondern auch rentabel.

Fokus der zukünftigen Energiesysteme: Elektrizität

Kein Wunder, dass das Zukunftsszenario der Studie auf Elektrizität setzt. Konkret müsste weltweit vier- bis fünfmal so viel Strom produziert werden, um künftig einen vollständigen Verzicht auf fossile Brennstoffe zu gewährleisten. Genau hier würde dann auch eine Umschichtung von Arbeitsplätzen stattfinden. Natürlich würden die weltweit rund 9 Millionen Arbeitsplätze im Kohleerdbau früher oder später wegfallen. Diese könnten jedoch durch 15 Millionen neu entstehenden Stellen im erneuerbaren Energiesegment kompensiert werden. Voraussetzung sind vernünftige Übergangsfristen und nachhaltige Umschulungsmaßnahmen, um Bestandsarbeitskräfte nicht zu Verlierern dieser Trendwende zu machen.

Kann sich das ausgehen?

Vor dem Hintergrund einer immer effizienteren Energienutzung prophezeit die Studie bis zum Jahr 2050 einen Mehrenergiebedarf von lediglich 1,8 Prozent. Trotz eines geschätzten globalen Bevölkerungszuwachses auf 9,7 Milliarden Menschen. Eine Trendwende hin zu einer Vervierfachung der Stromproduktion würde eine Einsparung von 30 Milliarden Tonnen CO2 im Energiesektor nach sich ziehen. Die Kosten dafür würden sich auf schätzungsweise 5,4 Billionen Euro jährlich belaufen. Paradoxerweise wäre die Weiterführung des gegenwärtigen Energieregimes weit kostenintensiver als eine Politik nachhaltiger Investitionen. Rechnet man die eingesparten Kosten für reduzierte Luftverschmutzung, verbesserter Gesundheitsbedingungen und ausbleibender Umweltschäden gegen, so ergibt sich sogar ein Einsparungspotential in Höhe von 1,5 Billionen Euro. Zukunftsvision null Emission – nicht nur machbar, sondern wirtschaftlich sinnvoll!

Was braucht es dafür?

Fakt ist: der Energiesektor braucht eine rasche und nachhaltige Trendwende. Ein 1,5-Grad-Celsius-Erderwärmungszenario, das ohne negative C02-Emissionstechnologien, fossile Energien und Atomstrom auskommt passiert aber nicht von alleine. Eine effizientere E-Mobilität im Straßenverkehr, ein Umstieg auf Bio-Kraftstoffe wie etwa Jatropha-Pflanzenöl für den See- und Luftverkehr, die Umsattlung auf bessere Speicher mithilfe neuer Batterie- und Wärmespeichertechnologien oder eine künftige Bewässerung mit entsalztem Meerwasser erfordern in vielen Bereichen einen interdisziplinären Ansatz. Ohne eine stärkere Vernetzung von Industrie und Energiewirtschaft wird es laut dem Forschungsteam der Studie nicht funktionieren. Zusätzlich dürften Kohle und fossile Brennstoffe nicht länger subventioniert werden. Die Studie empfiehlt außerdem die Einführung einer CO2-, Methan- und Radioaktivitätssteuer bei gleichzeitig besseren Rahmenbedingungen für private Investitionen.

Das es einfach wird hat niemand behauptet. Aber noch können wir das Ruder rumreißen und zwar als Gewinner auf ganzer Linie!

 

http://energywatchgroup.org/wp-content/uploads/EWG_LUT_100RE_All_Sectors_Global_Report_2019.pdf

sandra

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